Cielo Salumbiders «Wie ich mit Kinaesthetics meine Rückenschmerzen wegbrachte! So macht Pflege Freude»
Cielo hat uns auf berührende Weise an Ihrer “Rückenschmerzen in der Pflege Geschichte” teilhaben lassen. Ihre Entdeckungen haben ihre Sicht auf Pflege verändert! Sie weiss Pflege muss beiden beteiligten helfen gesund zu werden und zu bleiben!
Wir arbeiteten oft gegeneinander statt miteinander.
Rückenschmerzen in der Pflege
Ich arbeitete 22 Jahre lang als Pflegeassistentin in Wien. In dieser Zeit besuchte ich einen Kinaesthetics Grundkurs. Ich nahm Kinaesthetics jedoch nicht ernst und wandte sie bei der Arbeit auch nicht an. Wir sagten immer, so zu arbeiten braucht viel Zeit und ist nicht geeignet für die Bewohnenden unseres Pflegeheims. Uns war wichtig, dass wir die Bewohnenden einfach und schnell mobilisieren konnten und machten es so, wie wir es uns schon immer gewohnt waren.
Im Nachhinein musste ich feststellen, dass mir das geschadet hatte. Ich achtete nicht auf die eigene Bewegung und bekam immer stärkere Rückenschmerzen. Ich machte verschiedene Therapien, schluckte Medikamente und nahm eine Schonhaltung ein, so dass ich meinen Körper noch weniger einsetzen konnte. Bei der Arbeit mit den Bewohnenden bemerkte ich zunehmend Schwierigkeiten, und zwar arbeiteten wir oft gegeneinander statt miteinander.
Ein wichtiges «Aha»-Erlebnis hatte ich bei einer von Demenz betroffenen Person
Rückenschmerzen und meine Bewegung
Seit 7 Jahren arbeite ich nun in der Schweiz im Alterszentrum Weihermatt. Dort setzt die Leitung in der Entwicklung von Bewegungskompetenz auf Kinaesthetics. Jede und jeder Mitarbeitende erhält die Möglichkeit, den Kinaesthetics Grund- und Aufbaukurs sowie später auch Auffrischungskurse zu besuchen. Ich selbst habe davon profitiert.
Ein wichtiges «Aha»-Erlebnis hatte ich bei der Pflege einer von Demenz betroffenen Person. Nach dem Kinaesthetics Grundkurs konnte ich ihr mit Impulsen und dem Anpassen meiner Geschwindigkeit so helfen, dass sie es fast alleine schaffte, an den Bettrand zu sitzen. Davor war das für mich oft schwer, belastend und zeitweise mit Schmerzen verbunden! Diese Erfahrung hat mich motiviert mit Kinaesthetics an die alltäglichen Herausforderungen heranzugehen. Meine Rückenschmerzen in der Pflege haben so Schritt für Schritt nachgelassen.
In der eigenen Bewegung bemerke ich, wann mein Gegenüber bereit ist!
Ausbildung zur Peer Tutorin
Jetzt hat mir das Alterszentrum Weihermatt die Ausbildung zur Peer Tutorin ermöglicht, wofür ich sehr dankbar bin. In dieser Ausbildung habe ich noch vertiefter gelernt, wie ich demenzbetroffene Menschen ohne Stress und Druck unterstützen kann. Mit den Konzeptblickwinkeln der Kinaesthetics habe ich entdeckt, wie ich meine Bewegung bewusst lenken und vielfältig anpassen kann. Manchmal ist es die Geschwindigkeit, manchmal suche ich passende Richtungen oder gestalte meine eigene Anstrengung. In der eigenen Bewegung bemerke ich, wann mein Gegenüber das Angebot annehmen kann, bereit ist oder eben noch nicht.
Dadurch hat sich mein Selbstvertrauen entwickelt.
Kommunikation über Berühren und Bewegen
Im Gespräch über Berühren und Bewegen entdecke ich oft die Ressourcen, die mein Gegenüber hat. Dadurch hat sich mein Selbstvertrauen entwickelt. Gleichzeitig ist meine Bewegungskompetenz gewachsen. Fragen mich meine KollegInnen: «Warum sieht es bei dir so einfach aus?», kann ich heute sogar sagen, dass ich diese Kompetenz entwickelt habe!
Wenn spielerisches Lernen entsteht, freue ich mich!
Mit KollegInnen lernen
Wenn ich meine KollegInnen im Arbeitsalltag beobachte, sehe ich ab und zu ähnliches Verhalten, wie ich es zur Zeit meiner Rückenschmerzen an den Tag legte. Als Peer Tutorin kann ich jetzt meine Unterstützung anbieten. In der Peer Tutoring Ausbildung habe ich gelernt, wie wichtig es ist, die Herausforderungen meiner KollegInnen über Bewegung zu analysieren, und so noch mehr Möglichkeiten zu erfassen. Wenn daraus für meine KollegInnen, die Bewohnenden und mich ein spielerisches Lernen entsteht, freue ich mich umso mehr. Das hilft mir jeden Tag, neue Herausforderungen zu meistern.
Kinaesthetics als Zugang zu meiner Bewegung
Dass ich den Arbeitsalltag nicht mehr so belastend erlebe und keine Rückenschmerzen in der Pflege mehr habe, verdanke ich dem Wissen über die eigene Bewegung. Dadurch bin ich in der Lage, sie jeder Situation anzupassen. Diesen Lernprozess verdanke ich Kinaesthetics.
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