Einführung Bewegtes «Lagern»®  

Seit den neunziger Jahren sucht Esther Klein-Tarolli nach Wegen, Bewegung ins Lagern von Pflegebedürftigen zu bringen. Dabei stellte sie verwundert fest, dass diese Suche sie selbst und ihre Arbeitskolleginnen auch in Bewegung brachte. 2002 gab sie ihrem Konzept den Namen Bewegtes «Lagern».

Konzeptionell betrachtet befasst sich Bewegtes «Lagern» mit drei Themenbereichen, welche sich gegenseitig beeinflussen:

  • das praxisnahe Erforschen der Bedeutung des «sich positionieren» und der «Positionsunterstützung», für die individuelle Entwicklung der Menschen
  • das Entwickeln von praxistauglichen Schulungsformaten, um die Idee der Positionsunterstützung wirksam in die Pflege einzubringen
  • das Entwickeln und Produzieren von geeigneten Unterstützungsmitteln, welche die Selbständigkeit und die individuelle Bewegungskompetenz der Menschen nicht behindern, sondern durch intelligenten Einsatz sogar fördern können.

Bewegtes «Lagern» geht davon aus, dass wirkungsvolle Hilfe ein tiefes Verständnis der menschlichen Funktion voraussetzt – und dass die Hilfe durch die Unterstützungsmittel nur aufgrund dieses Verständnisses zustande kommen kann.

Vom Lagern zur individuellen Positionsunterstützung Einführungstag «sich positionieren»

Zielgruppe Pflegende aller Fachbereiche (Dipl. Pflegefachpersonen, FaGe, PflegeassistentInnen)

Ziele

  • die TeilnehmerInnen setzen sich mit der Bedeutung der Qualität des Sich-Positionierens in Bezug auf die individuelle Entwicklung auseiander.
  • kennen Ansätze zur individuellen Positionsunterstützung und erarbeiten sinnvolle Varianten für ihren Praxisalltag.
  • kennen die Vor- und Nachteile verschiedener Unterstützungsmittel und wenden diese situationsgerecht an.
  • sind in der Lage, die Wirkung der Unterstützung in der individuellen Situation zu beurteilen und wenn nötig anzupassen.

Methodik

  • Reflexion des eigenen Grundverständnisses der Thematik anhand einer Vorbereitungsaufgabe.
  • Erfahrungslernen anhand von Kinaesthetics-Lernzyklen (Einstiegsaktivitäten, Lernaktivitäten, Integrationsaktivitäten, Ausstiegsaktivitäten).
  • Planung und Umsetzung im Praxisalltag unterstützt mit der Online-Lernplattform.

Kursinhalte

  • Die Bedeutung der ständigen Bewegung gegenüber der Schwerkraft beim Sich-Positionieren und deren Wirkung auf die individuelle Entwicklung.
  • Vertiefung von 2 Perspektiven des Kinaesthetics Konzeptsystems zur Beurteilung der Wirksamkeit der Positionsunterstützung. Bewegungsfördernde
  • Positionsunterstützung in verschiedenen Situationen. Die wichtigsten Grundsätze zum Einsatz von Unterstützungsmitteln. Erarbeitung von Lösungsideen für konkrete Beispiele aus der eigenen Praxis

Kurstitel Kursleiter Datum Zeit Wo Preis KursNr Kategorie
Tageskurs «sich positionieren» Erich Weidmann
  • Mo, 27.05.2024
8:30 - 16:30 CHF 250.– POS1 «sich positionieren» Anmelden »
Tageskurs «sich positionieren» Erich Weidmann
  • Di, 26.08.2025
8:30 - 16:30 CHF 250.– POS251 «sich positionieren» Anmelden »

 „ sich positionieren“

Suhr am 2.5.2023 im Pflegezentrum Lindenfeld. Ein anregender Tag mit Esther Klein und Eveline Bernhardt zum Thema „ sich positionieren“. Wie man das Positionieren in unterschiedlicher Form gestalten kann, stand an diesem Tag im Mittelpunkt unseres Interesses.

Tolle, vielfältige Erfahrung konnten wir mit unseren Kolleg*innen teilen. Die Fortbewegungen welche zu einer neuen Position führen, sind für uns neu in den Fokus gerückt. Aus der guten Mischung von Theorie, Eigenerfahrungen und Partnererfahrungen können wir viele Ideen zur Umsetzung mitnehmen. Danke an die Beiden sehr engagierten Frauen, welche mit viel Erfahrung und Kompetenz das Thema so kurzweilig und vielfältig in unser Erleben und Wahrnehmen gebracht haben.

Wortmeldungen von Teilnehmenden:

Ich habe viele verschiedene Möglichkeiten kennen gelernt, um Gewicht abgeben zu können. Diese Positionierungen schränken mich möglichst nicht in der Bewegungsfreiheit ein.

Wie ich den Positionswechsel nutzen kann, um eine Fortbewegungserfahrung zu gestalten, an der sich die unterstützte Person beteiligen kann. Das war für mich eine wertvolle Erfahrung.

Wie kann ich als unterstützende Person den Positionswechsel gestalten, ohne Gewicht zu heben, war mein Highlight. Dies in eine Bewegungserfahrung und Bewegungsintegration umzubauen.

Eine Position einnehmen ist eine aktive Aktion, viele Kissen behindern meine Bewegung.

Wir haben Möglichkeiten kennen gelernt eine Druckabgabe zu verändern, ohne dass die schlafende Person dabei aufwacht. So kann ich die Schlafphasen akzeptieren.

Eine Positionsveränderung zum Beispiel auf die andere Körperseite erst gestalten, wenn die Person aufwacht. Das will ich mit meinem Team anschauen.

Die halbe Bauchlage anstreben mit Menschen, die dies zulassen können. Grund sehr wenige Punkte, welche viel Druckauflage zeigen. Das hat mir sehr gefallen.

Mir wurde bewusst , dass nonverbale Kommunikation über Wahrnehmung im Mittelpunkt der Bewegungsunterstützung stehen sollte. Ich nehme in meine Praxisalltag mit: mehr aktive Positionierung zu gestalten, damit die Bewohner*innen die eigene Bewegung wahrnehmen und sie mit machen können.

Barbara Meier, Spezialistin für Kinästhetik